Musikzeit - Theorie - Tonhöhe

Die Notenschrift - Tonhöhe

Noten (lat. nota = Zeichen) sind ein Versuch, Musik auf dem Papier festzuhalten. Es ist natürlich gar nicht möglich, alle Feinheiten der musikalischen Praxis exakt aufzuschreiben, aber es ist erstaunlich, wieviel musikalische Informationen in Noten stecken können. Genauso beeindruckend ist es, daß die Noten für fast alle Instrumente gleich gut nutzbar sind und daß es ebenso egal ist, ob man einen barocken Choral notieren möchte oder einen modernen Popsong.

Notenlinien

Jeder einzelne Ton, den ein Instrument (oder natürlich auch ein Sänger) spielen soll, wird durch einen kleinen ovalen Kreis dargestellt, egal ob laut oder leise, hoch oder tief, lang oder kurz.

Ein ganz wichtiges Merkmal eines Tones ist die Tonhöhe.
Malt man den Kreis weit oben aufs Papier, soll ein hoher Ton erklingen, weiter unten findet man tiefere Töne.
Um abzuschätzen zu können, wie hoch oder tief genau so ein Ton ist, malt man sich Linien zur Orientierung dazwischen.
Malt man die Noten nun zwischen und auf die Linien, kann man die Töne genau unterscheiden:
nur fünf verschiedene Töne bei zwei Notenlinien
Allerdings sind das nicht sehr viele Töne, für die musikalische Praxis eindeutig zu wenig.

Nimmt man sehr viele Linien, haben wirklich sehr viele Töne darauf Platz:
viele verschiedene Töne durch viele Notenlinien

Übersichtlichkeit ist allerdings etwas anderes. Also hat man sich entschlossen, nur fünf Notenlinien zu verwenden:

Hilfslinien

Die restlichen Notenlinien nennt man Hilfslinien, und man zeichnet sie nur noch, wenn sich eine Note außerhalb der eigentlichen fünf Notenlinien befindet.
fünf Notenlinien und für den Rest Hilfslinien

Hierbei werden auch die Hilfslinien mitgezeichnet, die zwischen der Hilfslinie und dem Notensystem liegen, nicht jedoch die darüber oder darunter:
              

Nun kann man übersichtlich viele Tonhöhen darstellen. Zwar gibt es keine Begrenzung, wieviele Hilfslinien man zeichnen darf, allerdings fällt auch auf, daß die gute Lesbarkeit bei zu vielen Hilfslinien wieder eingeschränkt ist.
Trotzdem sollte dieser Tonumfang nun für die meisten Instrumente ausreichen.

Notenschlüssel

Wenn man sich jetzt aber vorstellt, daß sowohl ein Kontrabaß als auch eine Violine nach denselben Noten spielen wollen, wirds schwierig, denn der tiefste Ton der Violine ist genauso hoch wie der höchste Ton des Kontrabasses...
Die Lösung des Problems liegt im Notenschlüssel, der - am Beginn einer Notenzeile notiert - die tatsächliche Tonhöhe festlegt. Der Kontrabaß erhält einen Baßschlüssel, die Violine einen Violinenschlüssel. Damit wird festgelegt, daß die gleichen Noten im Baßschlüssel viel tiefer sein sollen, als ihre Schwestern im Violinschlüssel und schon können beide alle Notenlinien nutzen.

Noten im Baßschlüssel               Noten im Violinenschlüssel
Mit ein paar weiteren kleinen Tricks ist es nun möglich, alle von Instrumenten erzeugbaren Tonhöhen gut lesbar in fünf Linien unterzubringen.

Notennamen

Damit man auch über die Tonhöhen sprechen kann, bekommen die Tonhöhen einen Buchstaben zugewiesen, der sie eindeutig identifiziert. Man benutzt dazu einfach das Alphabet und schreitet es ab.
Unglücklicherweise hat es irgendwann im Mittelalter mal eine Verwechslung gegeben und im Deutschen wird nun statt b der Name h verwendet.

Der Ton nach dem g gleicht dem unteren a, es klingt, als wäre es derselbe Ton, deswegen bekommt er auch den gleichen Buchstaben. Der Abstand zwischen diesen beiden gleichen Tönen wird Oktave genannt (von lat. okta = acht, weil sie acht Töne auseinander liegen). Ebenso wird eine Folge von sieben aufeinanderfolgenden Tönen (bis zum nächsten gleichnamigen Ton) auch Oktave genannt. Die Reihe wird also fortgesetzt, auch nach unten:

Damit man die verschiedenen Töne trotzdem unterscheiden kann, bekommen sie sozusagen auch einen Nachnamen. Dabei erhalten alle sieben Töne einer Oktave den gleichen Namenszusatz, begonnen wird dabei immer beim C.

Die tiefsten Töne unseres Notensystems nennt man Subkontraoktave. Der Notenname wird großgeschrieben und erhält am Fuße zwei kleine Striche oder eine kleine 2.
Darauf folgt die Kontraoktave mit einem Gänsefüßchen oder der Zahl 1.
Die Große Oktave erhält keinen Zusatz, wird aber großgeschrieben, während die darauffolgende Kleine Oktave mit Kleinbuchstaben bezeichnet wird. Die Oktaven darüber bekommen Striche ans obere Ende oder analog kleine Zahlen.

Im Englischen werden die Buchstaben einfach von Beginn an durchnumeriert, also C0, C1 usw.

Im Überblick:
Oktavname Zahlen-
schreibweise
Strich-
schreibweise
englische
Bezeichnung
Noten im Baß- bzw. Violinenschlüssel
Subkontraoktave C2 bis H2 C,, bis H,, C0 bis H0
Kontraoktave C1bis H1 C, bis H, C1 bis H1
Große Oktave C bis H C bis H C2 bis H2
Kleine Oktave c bis h c bis h C3 bis H3
Eingestrichene Oktave          c1 bis h1 c' bis h' C4 bis H4
Zweigestrichene Oktave c2 bis h2 c'' bis h'' C5 bis H5
Dreigestrichene Oktave c3 bis h3 c''' bis h''' C6 bis H6
Viergestrichene Oktave c4 bis h4 c'''' bis h'''' C7 bis H7
Füngestrichene Oktave c5 c''''' C8
Die absolute Tonhöhe wird durch den "Kammerton" a festgelegt, genaugenommen a1, der auf 440 Hz gestimmt wird (das ist ungefähr das Freizeichen im Telefon). Der tiefste Ton (C2) hat etwa 16 Hz, der höchste Ton (c5) über 4 kHz!

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Seite erstellt: 30.06.2008, letzte Änderung: 16.01.2009

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